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Standard Zimmertür Maße: Wie breit ist eine normale Tür und was sollte man wissen?
2 Juni 2025 0 Kommentare Benedikt Müller

Wer schon mal ein Möbelstück in den ersten Stock gewuchtet oder ein Kinderbett durchs Haus geschoben hat, weiß, wie wichtig es ist, dass die Zimmertüren nicht zu schmal sind. Da fragt man sich irgendwann: Wie breit ist eigentlich eine „normale“ Zimmertür? Und was bedeutet überhaupt normal – gibt es überhaupt einen Standard? Die Antwort darauf ist viel spannender, als es auf den ersten Blick wirkt. Da stecken Ideen vom barrierefreien Wohnen, Normen aus dem Bauwesen und die Frage, ob Omas Schrank überhaupt durchs Schlafzimmer passt, mit drin.

Was gilt als Standardbreite für Zimmertüren?

In deutschen Haushalten findet man in den meisten Wohnungen und Häusern eine Türbreite von 86 cm als typisches Maß. Also zwischen den inneren Kanten des Türrahmens gemessen, ohne Zarge. Die gängigste Türblattbreite beträgt dabei exakt 860 mm. Es gibt aber echte Bandbreite: Vom schmalen 610 mm-Modell im Altbau bis zu breiten 985 mm-Türen in modernen, barrierefreundlichen Wohnungen. Praktischerweise richten sich die meisten Hersteller nach gängigen DIN-Normen, vor allem nach der Zimmertür Breite gemäß DIN 18101.

Die wichtigsten Standardmaße für Wohnungsinnentüren in Deutschland:

Nenndurchgangsbreite (mm)Tatsächliche Türblattbreite (mm)Verwendung
610610Sehr kleine Räume, z.B. Speisekammer, Gäste-WC
735735Kleine Zimmer, oft Altbau
860860Standard für Wohn- und Schlafzimmer, Neubau
985985Barrierefreie Räume, Wohnräume mit hoher Nutzung

Ach ja, die Höhe: Die meisten Innentüren sind 1985 mm hoch. Aber auch da gibt es Ausnahmen, wenn Sonderwünsche oder Altbau-Träume ins Spiel kommen.

Warum gibt es Breiten-Unterschiede bei Zimmertüren?

Jede Epoche brachte eigene Standards und bauliche Besonderheiten hervor. Früher galt oft schlicht: Hauptsache, es passt ein Mensch durch. In alten Einfamilienhäusern aus der Nachkriegszeit trifft man oft schmale Türen mit um die 70 cm Durchgang. Für Rollatoren oder Rollstühle reicht das nicht aus – was heute durch moderne Bauvorschriften wie die DIN 18040 verhindert werden soll. Barrierefreiheit verlangt mindestens 90 cm Breite für Türen in Neubauten, damit auch wirklich jeder durchkommt.

Wo werden heute noch schmale Türen eingesetzt? Räume mit wenig Platz, wie Abstellkammern, kleine Bäder oder untergeordnete Nebenräume. Dort reicht oft eine schmale Tür von 610 mm oder 735 mm. Praktischerweise spart das Platz und meistens Kosten.

Wer in Mietwohnungen lebt, kennt wahrscheinlich das Gefühl: Die Türen wirken überall gleich – logisch, denn bei Neubauten halten sich Bauträger meist an die Norm. Bei Altbauten ist alles möglich! Da merkt man manchmal erst beim Umzug, dass das heißgeliebte Möbelstück wie eine moderne Couch einfach nicht durch den Flur passt. Kurzum: Die Unterschiede haben historische, funktionale und gesetzliche Gründe, die sogar den Alltag beeinflussen können.

Was sollte man beim Austausch oder Kauf einer neuen Zimmertür beachten?

Was sollte man beim Austausch oder Kauf einer neuen Zimmertür beachten?

Möchtest du eine alte Tür austauschen oder deine Wohnung renovieren? Dann solltest du auf ein paar Sachen achten. Erstens: Immer den lichten Durchgang messen! Das ist der tatsächlich freie Raum, wenn die Tür offen ist. Zweitens: Überprüfe, ob deine Wandstärke zur neuen Tür passt. In Altbauten können Wände sehr dick oder schief sein, moderne Standardzargen passen daran nicht immer perfekt.

Wer eine besonders breite Tür – etwa für barrierefreies Wohnen – möchte, sollte schon beim Rohbau entsprechende Durchgänge lassen. Später nachzurüsten ist aufwändiger und teuer. Praktisch: Es gibt heute viele Türen als Schiebetür, die kaum Platz brauchen. Manche Türblätter lassen sich sogar nachrüsten, ohne gleich die ganze Wand aufreißen zu müssen.

  • Immer mit dem Zollstock messen: Zarge bis Zarge, Türblattbreite und lichte Durchgangsbreite prüfen.
  • Wenn Möbel transportiert werden müssen: Überlege, ob das größte Teil durch die Tür passt.
  • Rollstuhlgerecht? Dann auf eine lichtes Maß ab 90 cm achten.
  • Manche Baumärkte und Türhersteller liefern Maßanfertigungen, aber die kosten mehr als Standardmodelle.
  • Wandstärke und -material prüfen, damit Türzarge stabil eingebaut werden kann (besonders relevant bei Altbau-Wänden aus Ziegeln oder Fachwerk).

Ein kleiner Trick für alle, die provisorisch eine größere Öffnung brauchen: Viele Türblätter lassen sich aus den Angeln nehmen, um noch ein paar Zentimeter Durchgang zu gewinnen. Bei ganz knappen Fällen muss man manchmal zur Säge oder zum Fachmann greifen – aber lieber nicht, ohne den Vermieter zu fragen!

Wie wirken sich Türbreiten auf Komfort, Barrierefreiheit und Design aus?

Je breiter die Tür, desto offener und angenehmer wirkt ein Raum übrigens oft. Vor allem bei Fluren oder hellen Wohn-Esszimmern lassen größere Türöffnungen Räume richtig großzügig wirken. Für Menschen mit Gehhilfen oder Rollator ist das sogar unverzichtbar. Die Norm DIN 18040 schreibt für barrierefreie Türen ein lichtes Maß ab 90 cm vor. Das kann den Alltag spürbar erleichtern – keine Angst vor Türstöcken mehr, egal ob mit Einkaufskorb, Kinderwagen oder Rollstuhl.

Design-Freaks setzen gern auf breitere, bodentiefe Türen, um modernes Loft-Feeling zu erzeugen. Und: Schiebetüren sind der Geheimtipp, wenn es eng ist oder Türen keinen Platz zum Schwenken haben dürfen. Es gibt mittlerweile auch schmalere, stylische Türmodelle, etwa für begehbare Kleiderschränke, Keller oder kleine Nischen. Und wenn es wirklich extravagant werden soll, bauen sich manche sogar zweiflügelige Türen ein.

Eine kleine Tabelle zeigt, wie unterschiedlich breite Türen wirken können:

TürbreiteEindruck & Komfort
610 mmSehr schmal, meist Nebennutzung, wenig Möbel transportierbar
735 mmKompromissmaß, eher für kleine Räume, transportabel für Standardmöbel
860 mmStandardmaß, gute Alltagsnutzung, ausreichend auch für breite Gegenstände
985 mmBarrierefrei, modern, großzügiges Raumgefühl, bequem für alles

So, Türbreite ist nicht nur ein langweiliges Baumaß. Sie entscheidet darüber, wie praktisch, komfortabel und barrierefrei dein Zuhause wirklich ist. Wer bei Neubau oder Renovierung die Wahl hat, sollte immer auch an die Zukunft denken: Mit ein paar Zentimetern mehr wird das Leben oft deutlich leichter – und das Tragen von Waschmaschinen oder Klavieren auch!